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Zur Zeitenwende und ihren Wirkungen

Von vielen noch ignoriert entwickelt sich die neue Zeit.
Hier soll die Gelegenheit genutzt werden, die Phänomene, die die Zeitenwende mit sich bringt, ihre Qualität und Auswirkungen zu reflektieren.
Nachfolgend einige Beispiele bemerkenswerter Veränderungen, etwa aus dem gesellschaftlichen / politischen Bereich, die erkennen lassen, dass und wie sich in diesen Bereichen die neue Zeit entwickelt.

Umfassender geostrategischer Umbruch

Eins der gravierendsten Phänomene liegt bereits hinter uns: die Feststellung, dass die größte Militärmacht der Erde, die mehr als die Hälfte der weltweiten Rüstungsausgaben auf ihr Konto verbucht, nicht mehr in der Lage ist, einen längst geplanten neuen Krieg zu initiieren. Dies konnten wir im September beobachten, als der Start des Syrienkriegs fehlschlug und Obama den Rückzug antreten und Putin, der eben diesen Krieg verhindern wollte, das Feld überlassen musste.

Nicht lange darauf wurde dies Ereignis unter anderem im amerikanischen Wirtschaftsmagazin "Forbes" reflektiert: bei der alljährlichen Auswahl der weltweit mächtigsten Persönlichkeiten gelangte nicht, wie im Vorjahr, Obama an die Spitze; diesmal war es Putin. Und dies, obwohl der russische Rüstungsetat nur etwa ein Zehntel des amerikanischen beträgt.

Und nicht lange nachdem die bisher bewährte und routinierte amerikanische Praxis, einen neuen Krieg zu beginnen, versagte, kam es zu brisanten Veröffentlichungen Edward Snowdens zur überwachungspraxis der NSA.

Die amerikanischen Freunde und die NSA

Seitdem wird unter den Betroffenen landauf, landab darüber diskutiert, ob man mit den USA und ihrer Regierung noch befreundet sein kann. Dies bringt nun Angela Merkels Regierungspraxis durcheinander: sie war seit Beginn ihrer Amtszeit als Kanzlerin gewohnt, einen klar pro-amerikanischen Kurs zu fahren, nicht anders, als der erste Kanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer - ebenfalls CDU. Hinzukommt: die Medien lassen bei der Verfolgung dieses Themas nicht locker. Früher wäre Kritik an den USA kurz aufgeflammt und nicht lange später wieder zu den Akten gelegt worden.

Nun aber enthüllen z.B. der NDR und die Süddeutsche Zeitung gemeinsam die schmutzigen Geheimnisse der amerikanischen Kriegführung auf deutschem Boden. Früher konnte man einen Putsch in einem der bevölkerungsreichsten Länder der Erde, der von den USA gefördert bzw. initiiert worden war und der in einem Massaker endete, das Millionen Menschen das Leben kostete, glatt ignorieren oder ihn als sinnvoll und nötig darstellen (die Opfer waren sicher selbst für ihr Schicksal verantwortlich).
Heute werden solche jahrzehntelang verschwiegenen Vorkommnisse von der FAZ erörtert. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/the-act-of-killing-im-kino-ein-symptom-totaler-straflosigkeit-12662830.html

De-Amerikanisierung

In Anbetracht der desolaten politischen Situation in den USA in Anbetracht der schweren Verschuldung und des "Shutdowns" wird in chinesischen Zeitungen erklärt, es sei Zeit für eine "De-Amerikanisierung". Früher wäre dies in westlichen Medien höhnisch als ideologisch/propagandistisch begründete Unverschämtheit gewertet worden. Nun aber fanden sich etliche Journalisten, die Verständnis für eine solche Betrachtung äußerten. Und kein deutscher Regierungschef hätte früher gewagt, den US-Botschafter für eine Beschwerde einzubestellen. Oder, wie der bisher amerikatreue Innenminister Friedrich die Bestrafung der Abhörtäter zu fordern.

Aber auch die innerdeutsche Politik läuft inzwischen nicht mehr so rund, wie man dies gewohnt war in den vergangenen zwei Amtszeiten Angela Merkels: das Ergebnis der Bundestagswahl bescherte Angela Merkel einen klaren Sieg - der sie in Unannehmlichkeiten stürzte.
Der sicher lange zurechtgelegte Plan, entweder weiter mit der FDP oder mit der neuen AFD weiterzuregieren - mit beiden hätte sie bequem kooperieren können - ging nicht auf, weil beide zu schwach waren, ins Parlament einzuziehen. Die Grünen mochten diesmal die schwarze Kröte nicht schlucken, und so blieb die SPD.

Das deutsche Politiksystem gerät aus den Fugen

Das hätte ein leichtes Spiel sein können - Merkel hatte ja schon eine große Koalition geführt.
Nur war die SPD nun so schwach, dass der Beschluss für eine große Koalition nun auf größere Schwierigkeiten stößt: immer mehr Genossen geht auf, dass sie sich damit beschleunigt auf die Verliererstrasse begeben und dass Diejenigen, die sie in diese Richtung führen, selbst zu den Verlierern gehören.

Auf dem Parteitag am 15.11. ernteten alle Unterstützer der großen Koalition beschämende Ergebnisse. Wenn sich dieser Trend fortsetzt und die SPD-Genossen ihren Führern durch den Mitgliederentscheid einen Strich durch die Rechnung machen, dann wird Deutschland auch Weihnachten noch ohne eine neue Regierung feiern müssen. Um einen solchen Ausgang zu vermeiden, könnte Angela Merkel genötigt sein, Zugeständnisse zu machen, als hätte nicht sie, sondern der linke Flügel der SPD die Wahl gewonnen.

Beim jüngsten SPD-Parteitag ist denen, die sich an ihre Leithammelposition gewöhnt haben, aufgegangen, dass der Wind gedreht hat: dass sie nicht das alte Spiel der üblichen Kungeleien spielen können, bei dem wesentliche Bestandteile des Wahlprogramms preisgegeben und getauscht werden gegen lukrative Posten oder Pfründe: bei Spielen dieser Art hat die Basis zu häufig zusehen und letztlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Partei fortschreitend ihren Kredit verspielt und zu einem blassen Schatten ihrer selbst wird.
Nur so erklärt sich, dass Merkel nun lockt und den von der SPD-Linken geforderten Mindestlohn anbietet, auch wenn die großen Medien, die sie unterstützen, ihr dies auszureden versuchen.

Das Ende der Politik der Täuschung?

Im Ergebnis könnte festzustellen sein, dass möglicherweise erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Regierungsbildung erfolgte, bei der nicht routinegemäß gezinkte Karten und Medienmeinungsmache das Ergebnis vorbestimmten. Das Bewusstsein der Parteimitglieder und der Bevölkerung könnte sich soweit entwickelt haben, dass alle traditionellen Manipulationen und Inszenierungen durchschaut werden und ihre Wirkung verfehlen - ebenso, wie die Merkelsche Empörung über das Abhören ihres Handy's, bei der dem Publikum sehr schnell klar wurde, dass diese sich nur auf IHR Handy bezogen, nicht jedoch auf die vielen Millionen ebenfalls betroffenen der übrigen Bevölkerung, für deren Schutz sie nichts zu tun gedenkt.

Derweil sind es die großen Medien, die sich bemühen, Merkel den Rücken zu stärken: sie müßte nur das Spiel der Koalitionsverhandlungen abbrechen und neu wählen lassen, da sie dann vermutlich die Mehrheit hätte, die sie braucht. Sie übersehen jedoch dabei die neue Achillesferse, mit der sich Merkel bewegt: dass sie in Anbetracht der umfassenden amerikanischen Spähangriffe nicht gewillt ist, ernthaft hiergegen vorzugehen, während von mindestens drei Parteien zu erwarten ist, dass sie sich genau hiermit bemühen werden, ihr Stimmen abzujagen.

Und eine SPD, die wieder anfängt, Rückgrat zu zeigen, anstatt zu behaupten, sie sei die bessere CDU - wie dies Steinmeier und Steinbrück zu tun pflegten, und die selbstgesetzten Ideale meistbietend zu verkaufen, könnte ebenfalls zu einem ernsthafteren Konkurrenten werden. Erstmals in der Geschichte der BRD beobachten wir jedenfalls den Vorgang, dass die einfachen Mitglieder einer beteiligten Partei durch ihr Votum das bisherige Prozedere - gekennzeichnet durch routiemäßige Kungelei und Postengeschacher sowie durch intensiven Druck der großen Medien, die der Politik die zulässigen Inhalte diktieren - aushebeln und effektiv stattdessen einfordern, dass ihr - an den Belangen der Bevölkerung orientiertes - Wahlprogramm zur Umsetzung kommt, anstatt, wie bisher üblich, "unter die Räder" der Koalitionsverhandlungen zu geraten.

Die FAZ dazu: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spd-besorgt-wird-der-mitgliederentscheid-zum-harakiri-manoever-12667600.html

Kommt das Ende der Energie-Dinosaurier?

Noch vor wenigen Jahren konnte der Betrieb eines Atomkraftwerks als eine Lizenz zum Gelddrucken betrachtet werden. Die von einem Geflecht der Energiewirtschaft und korrumpierten Politikern geschaffenen großen Strommonopole fuhren überschüsse ein und platzten nahezu aus den Nähten und begannen abenteuerliche Projekte in fernen Ländern.

Diese Zeiten sind nun vorbei: nun sind die einstmals sicheren Arbeitsplätze bei den Strommonopolen bedroht und sie fordern von der Politik Subventionen, um ihr überleben zu sichern. Immer deutlicher wird: ihr Geschäftsmodell, das der Energiegiganten, hat sich überholt, passt nicht mehr in die neue Zeit. Möglicherweise braucht man aufgeblähte Stromkonzerne, um Milliarden in die Technik von Atomkraftwerken zu investieren. Aber: braucht man noch Atomkraftwerke? Ersatzweise wurde dann die Projektierung von Offshore-Windparks serviert samt dazugehöriger "Stromautobahnen" um die Energie von der Nordsee nach Bayern zu befördern - Projekte, die sich nicht einfach auf dem Dach der eigenen Garage realisieren lassen. Und es werden hierfür Subventionen ausgelobt, die das Dreifache dessen betragen, was der einfache Windmüller auf dem flachen Land bekommt.

Muss aber Bayern wirklich mit Nordseestrom versorgt werden? Stattdessen beginnen immer mehr Städte und Gemeinden damit, sich autonom, mit eigenen Mitteln zu versorgen, dezentralisierte Energieinfrastruktur zu entwickeln, und demonstrieren, dass es geht.

Insgesamt spricht heute viel dafür, dass die bisherige Monopolstruktur ein Auslaufmodell ist: man braucht sie - oder staatlichen Betrieb - wenn man Atomkraftwerke für die Stromerzeugung einsetzen will: die verfilzte Nähe zur Politik, die solche Konzerne herstellen können (inkl. Versorgungsposten für abgehalfterte Politiker) ist dann wichtiger Bestandteil. Für den Betrieb dezentraler Photovoltaik, Windkraft oder gar freier Energie sind sie überflüssig bzw. ein kostenintensiver Störfaktor mit der Tendenz, lokale, dezentrale Lösungen zu behindern.

Ungeachtet dessen erzeugen die kleinen lokalen Stromproduzenten mit Solarmodulen, Windkraft oder Biogas inzwischen fast ein Viertel des bei uns verbrauchten Stroms und die Konzerne verlangen von der Politik, ihren Vormarsch zu stoppen und schüren die öffentliche Hysterie, dass der große Blackout droht - Rückzugsgefechte. http://www.heise.de/tp/artikel/40/40341/1.html

Die Massenmedien verlieren die Kontrolle über die Köpfe

Bis vor nicht langer Zeit hatten die großen Medien keine Schwierigkeiten damit, dem Publikum / der Bevölkerung ihre "Wahrheiten" einzuflößen und damit die Strukturen der Konsumgesellschaft und deren politische Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten und den Lauf der Dinge zu lenken. Zwar ist ihr Einfluss auch heute noch erheblich; gleichzeitig hat sich eine Anzahl von alternativen Medien im Internet etabliert, die zunehmend die Verzerrungen oder Unwahrheiten, die von den konventionellen Medien verbreitet werden, korrigieren. Selbst die von seiten der Medien im vergangenen Jahrzehnt zum Teil inflationär gebrauchte Verbalkeule, den Kritikern "Verschwörungstheorien" vorzuwerfen, wirkt nicht mehr zuverlässig.

Im Ergebnis haben die Mainstreammedien ihre Lufthoheit verloren: sie kontrollieren nicht mehr, was als "Wahrheit" zu gelten hat. Als Beispiel hierfür mag die Einschätzung zu den Vorfällen des 11.9.2001 dienen: die weiterhin von den großen Medien vertretene offizielle Version des Hergangs wird heute von einer Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr geglaubt. Auch dass die Welt erst von Edward Snowden erfährt, wie weit fortgeschritten der Ausbau des überwachungsstaates gediehen ist, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit der Medien bei, die in der Vergangenheit bei Themen dieser Art fast durchweg abgewiegelt haben.

Neuerdings müssen sich die großen Medien, die sich längst auf bequemes "Infotainment" aus der Konserve - passend propagandistisch garniert - umgestellt hatten wieder anstrengen, um ihre Leser / Zuhschauer zu überzeugen / zu halten, wie etwa NDR und SZ, die aktuell über den "geheimen Krieg" der USA auf deutschem Boden berichten. http://www.sueddeutsche.de/thema/Geheimer_Krieg

Ausblick

Diese hier aufgeführten Vorgänge und Veränderungen sind nur einige der Entwicklungen, die in die neue Zeit führen. Sie markieren bereits einen deutlichen Paradigmenwechsel: die Neigung der Menschen, sich von Medien, Politikern oder Großkonzernen abfüttern zu lassen, schwindet deutlich, das Vertrauen in das alte System ist erschüttert.

Zwar ist die neue Welt längst nicht komplett und nur in Ansätzen (etwa im Beispiel der dezentralen Energieversorgung oder dem durch das Internet erweiterten, kaum noch gelenkten Blickwinkel, der über den Tellerand schauen lässt) funktional.

Wenn jedoch die vielerlei Bemühungen vieler Einzelner oder Gruppen, die die neuen Entwicklungen nutzen und befördern, anhalten oder sich weiter verstärken, während die alten Eliten immer weiter in die Defensive geraten, dann könnte die Perspektive in die neue Welt kaum noch aufzuhalten sein.



 

Alles wird schlimmer!

Zur Zeitenwende und ihren Wirkungen

Von vielen noch ignoriert entwickelt sich die neue Zeit.
Hier soll die Gelegenheit genutzt werden, die Phänomene, die die Zeitenwende mit sich bringt, ihre Qualität und Auswirkungen zu reflektieren.
Nachfolgend einige Beispiele bemerkenswerter Veränderungen, etwa aus dem gesellschaftlichen / politischen Bereich, die erkennen lassen, dass und wie sich in diesen Bereichen die neue Zeit entwickelt.

Umfassender geostrategischer Umbruch

Eins der gravierendsten Phänomene liegt bereits hinter uns: die Feststellung, dass die größte Militärmacht der Erde, die mehr als die Hälfte der weltweiten Rüstungsausgaben auf ihr Konto verbucht, nicht mehr in der Lage ist, einen längst geplanten neuen Krieg zu initiieren. Dies konnten wir im September beobachten, als der Start des Syrienkriegs fehlschlug und Obama den Rückzug antreten und Putin, der eben diesen Krieg verhindern wollte, das Feld überlassen musste.

Nicht lange darauf wurde dies Ereignis unter anderem im amerikanischen Wirtschaftsmagazin "Forbes" reflektiert: bei der alljährlichen Auswahl der weltweit mächtigsten Persönlichkeiten gelangte nicht, wie im Vorjahr, Obama an die Spitze; diesmal war es Putin. Und dies, obwohl der russische Rüstungsetat nur etwa ein Zehntel des amerikanischen beträgt.

Und nicht lange nachdem die bisher bewährte und routinierte amerikanische Praxis, einen neuen Krieg zu beginnen, versagte, kam es zu brisanten Veröffentlichungen Edward Snowdens zur überwachungspraxis der NSA.

Die amerikanischen Freunde und die NSA

Seitdem wird unter den Betroffenen landauf, landab darüber diskutiert, ob man mit den USA und ihrer Regierung noch befreundet sein kann. Dies bringt nun Angela Merkels Regierungspraxis durcheinander: sie war seit Beginn ihrer Amtszeit als Kanzlerin gewohnt, einen klar pro-amerikanischen Kurs zu fahren, nicht anders, als der erste Kanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer - ebenfalls CDU. Hinzukommt: die Medien lassen bei der Verfolgung dieses Themas nicht locker. Früher wäre Kritik an den USA kurz aufgeflammt und nicht lange später wieder zu den Akten gelegt worden.

Nun aber enthüllen z.B. der NDR und die Süddeutsche Zeitung gemeinsam die schmutzigen Geheimnisse der amerikanischen Kriegführung auf deutschem Boden. Früher konnte man einen Putsch in einem der bevölkerungsreichsten Länder der Erde, der von den USA gefördert bzw. initiiert worden war und der in einem Massaker endete, das Millionen Menschen das Leben kostete, glatt ignorieren oder ihn als sinnvoll und nötig darstellen (die Opfer waren sicher selbst für ihr Schicksal verantwortlich).
Heute werden solche jahrzehntelang verschwiegenen Vorkommnisse von der FAZ erörtert. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/the-act-of-killing-im-kino-ein-symptom-totaler-straflosigkeit-12662830.html

De-Amerikanisierung

In Anbetracht der desolaten politischen Situation in den USA in Anbetracht der schweren Verschuldung und des "Shutdowns" wird in chinesischen Zeitungen erklärt, es sei Zeit für eine "De-Amerikanisierung". Früher wäre dies in westlichen Medien höhnisch als ideologisch/propagandistisch begründete Unverschämtheit gewertet worden. Nun aber fanden sich etliche Journalisten, die Verständnis für eine solche Betrachtung äußerten. Und kein deutscher Regierungschef hätte früher gewagt, den US-Botschafter für eine Beschwerde einzubestellen. Oder, wie der bisher amerikatreue Innenminister Friedrich die Bestrafung der Abhörtäter zu fordern.

Aber auch die innerdeutsche Politik läuft inzwischen nicht mehr so rund, wie man dies gewohnt war in den vergangenen zwei Amtszeiten Angela Merkels: das Ergebnis der Bundestagswahl bescherte Angela Merkel einen klaren Sieg - der sie in Unannehmlichkeiten stürzte.
Der sicher lange zurechtgelegte Plan, entweder weiter mit der FDP oder mit der neuen AFD weiterzuregieren - mit beiden hätte sie bequem kooperieren können - ging nicht auf, weil beide zu schwach waren, ins Parlament einzuziehen. Die Grünen mochten diesmal die schwarze Kröte nicht schlucken, und so blieb die SPD.

Das deutsche Politiksystem gerät aus den Fugen

Das hätte ein leichtes Spiel sein können - Merkel hatte ja schon eine große Koalition geführt.
Nur war die SPD nun so schwach, dass der Beschluss für eine große Koalition nun auf größere Schwierigkeiten stößt: immer mehr Genossen geht auf, dass sie sich damit beschleunigt auf die Verliererstrasse begeben und dass Diejenigen, die sie in diese Richtung führen, selbst zu den Verlierern gehören.

Auf dem Parteitag am 15.11. ernteten alle Unterstützer der großen Koalition beschämende Ergebnisse. Wenn sich dieser Trend fortsetzt und die SPD-Genossen ihren Führern durch den Mitgliederentscheid einen Strich durch die Rechnung machen, dann wird Deutschland auch Weihnachten noch ohne eine neue Regierung feiern müssen. Um einen solchen Ausgang zu vermeiden, könnte Angela Merkel genötigt sein, Zugeständnisse zu machen, als hätte nicht sie, sondern der linke Flügel der SPD die Wahl gewonnen.

Beim jüngsten SPD-Parteitag ist denen, die sich an ihre Leithammelposition gewöhnt haben, aufgegangen, dass der Wind gedreht hat: dass sie nicht das alte Spiel der üblichen Kungeleien spielen können, bei dem wesentliche Bestandteile des Wahlprogramms preisgegeben und getauscht werden gegen lukrative Posten oder Pfründe: bei Spielen dieser Art hat die Basis zu häufig zusehen und letztlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Partei fortschreitend ihren Kredit verspielt und zu einem blassen Schatten ihrer selbst wird.
Nur so erklärt sich, dass Merkel nun lockt und den von der SPD-Linken geforderten Mindestlohn anbietet, auch wenn die großen Medien, die sie unterstützen, ihr dies auszureden versuchen.

Das Ende der Politik der Täuschung?

Im Ergebnis könnte festzustellen sein, dass möglicherweise erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Regierungsbildung erfolgte, bei der nicht routinegemäß gezinkte Karten und Medienmeinungsmache das Ergebnis vorbestimmten. Das Bewusstsein der Parteimitglieder und der Bevölkerung könnte sich soweit entwickelt haben, dass alle traditionellen Manipulationen und Inszenierungen durchschaut werden und ihre Wirkung verfehlen - ebenso, wie die Merkelsche Empörung über das Abhören ihres Handy's, bei der dem Publikum sehr schnell klar wurde, dass diese sich nur auf IHR Handy bezogen, nicht jedoch auf die vielen Millionen ebenfalls betroffenen der übrigen Bevölkerung, für deren Schutz sie nichts zu tun gedenkt.

Derweil sind es die großen Medien, die sich bemühen, Merkel den Rücken zu stärken: sie müsste nur das Spiel der Koalitionsverhandlungen abbrechen und neu wählen lassen, da sie dann vermutlich die Mehrheit hätte, die sie braucht. Sie übersehen jedoch dabei die neue Achillesferse, mit der sich Merkel bewegt: dass sie in Anbetracht der umfassenden amerikanischen Spähangriffe nicht gewillt ist, ernthaft hiergegen vorzugehen, während von mindestens drei Parteien zu erwarten ist, dass sie sich genau hiermit bemühen werden, ihr Stimmen abzujagen.

Und eine SPD, die wieder anfängt, Rückgrat zu zeigen, anstatt zu behaupten, sie sei die bessere CDU - wie dies Steinmeier und Steinbrück zu tun pflegten, und die selbstgesetzten Ideale meistbietend zu verkaufen, könnte ebenfalls zu einem ernsthafteren Konkurrenten werden. Erstmals in der Geschichte der BRD beobachten wir jedenfalls den Vorgang, dass die einfachen Mitglieder einer beteiligten Partei durch ihr Votum das bisherige Prozedere - gekennzeichnet durch routiemäßige Kungelei und Postengeschacher sowie durch intensiven Druck der großen Medien, die der Politik die zulässigen Inhalte diktieren - aushebeln und effektiv stattdessen einfordern, dass ihr - an den Belangen der Bevölkerung orientiertes - Wahlprogramm zur Umsetzung kommt, anstatt, wie bisher üblich, "unter die Räder" der Koalitionsverhandlungen zu geraten.

Die FAZ dazu: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spd-besorgt-wird-der-mitgliederentscheid-zum-harakiri-manoever-12667600.html

Kommt das Ende der Energie-Dinosaurier?

Noch vor wenigen Jahren konnte der Betrieb eines Atomkraftwerks als eine Lizenz zum Gelddrucken betrachtet werden. Die von einem Geflecht der Energiewirtschaft und korrumpierten Politikern geschaffenen großen Strommonopole fuhren überschüsse ein und platzten nahezu aus den Nähten und begannen abenteuerliche Projekte in fernen Ländern.

Diese Zeiten sind nun vorbei: nun sind die einstmals sicheren Arbeitsplätze bei den Strommonopolen bedroht und sie fordern von der Politik Subventionen, um ihr überleben zu sichern. Immer deutlicher wird: ihr Geschäftsmodell, das der Energiegiganten, hat sich überholt, passt nicht mehr in die neue Zeit. Möglicherweise braucht man aufgeblähte Stromkonzerne, um Milliarden in die Technik von Atomkraftwerken zu investieren. Aber: braucht man noch Atomkraftwerke? Ersatzweise wurde dann die Projektierung von Offshore-Windparks serviert samt dazugehöriger "Stromautobahnen" um die Energie von der Nordsee nach Bayern zu befördern - Projekte, die sich nicht einfach auf dem Dach der eigenen Garage realisieren lassen. Und es werden hierfür Subventionen ausgelobt, die das Dreifache dessen betragen, was der einfache Windmüller auf dem flachen Land bekommt.

Muss aber Bayern wirklich mit Nordseestrom versorgt werden? Stattdessen beginnen immer mehr Städte und Gemeinden damit, sich autonom, mit eigenen Mitteln zu versorgen, dezentralisierte Energieinfrastruktur zu entwickeln, und demonstrieren, dass es geht.

Insgesamt spricht heute viel dafür, dass die bisherige Monopolstruktur ein Auslaufmodell ist: man braucht sie - oder staatlichen Betrieb - wenn man Atomkraftwerke für die Stromerzeugung einsetzen will: die verfilzte Nähe zur Politik, die solche Konzerne herstellen können (inkl. Versorgungsposten für abgehalfterte Politiker) ist dann wichtiger Bestandteil. Für den Betrieb dezentraler Photovoltaik, Windkraft oder gar freier Energie sind sie überflüssig bzw. ein kostenintensiver Störfaktor mit der Tendenz, lokale, dezentrale Lösungen zu behindern.

Ungeachtet dessen erzeugen die kleinen lokalen Stromproduzenten mit Solarmodulen, Windkraft oder Biogas inzwischen fast ein Viertel des bei uns verbrauchten Stroms und die Konzerne verlangen von der Politik, ihren Vormarsch zu stoppen und schüren die öffentliche Hysterie, dass der große Blackout droht - Rückzugsgefechte. http://www.heise.de/tp/artikel/40/40341/1.html

Die Massenmedien verlieren die Kontrolle über die Köpfe

Bis vor nicht langer Zeit hatten die großen Medien keine Schwierigkeiten damit, dem Publikum / der Bevölkerung ihre "Wahrheiten" einzuflößen und damit die Strukturen der Konsumgesellschaft und deren politische Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten und den Lauf der Dinge zu lenken. Zwar ist ihr Einfluss auch heute noch erheblich; gleichzeitig hat sich eine Anzahl von alternativen Medien im Internet etabliert, die zunehmend die Verzerrungen oder Unwahrheiten, die von den konventionellen Medien verbreitet werden, korrigieren. Selbst die von seiten der Medien im vergangenen Jahrzehnt zum Teil inflationär gebrauchte Verbalkeule, den Kritikern "Verschwörungstheorien" vorzuwerfen, wirkt nicht mehr zuverlässig.

Im Ergebnis haben die Mainstreammedien ihre Lufthoheit verloren: sie kontrollieren nicht mehr, was als "Wahrheit" zu gelten hat. Als Beispiel hierfür mag die Einschätzung zu den Vorfällen des 11.9.2001 dienen: die weiterhin von den großen Medien vertretene offizielle Version des Hergangs wird heute von einer Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr geglaubt. Auch dass die Welt erst von Edward Snowden erfährt, wie weit fortgeschritten der Ausbau des überwachungsstaates gediehen ist, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit der Medien bei, die in der Vergangenheit bei Themen dieser Art fast durchweg abgewiegelt haben.

Neuerdings müssen sich die großen Medien, die sich längst auf bequemes "Infotainment" aus der Konserve - passend propagandistisch garniert - umgestellt hatten wieder anstrengen, um ihre Leser / Zuhschauer zu überzeugen / zu halten, wie etwa NDR und SZ, die aktuell über den "geheimen Krieg" der USA auf deutschem Boden berichten. http://www.sueddeutsche.de/thema/Geheimer_Krieg

Ausblick

Diese hier aufgeführten Vorgänge und Veränderungen sind nur einige der Entwicklungen, die in die neue Zeit führen. Sie markieren bereits einen deutlichen Paradigmenwechsel: die Neigung der Menschen, sich von Medien, Politikern oder Großkonzernen abfüttern zu lassen, schwindet deutlich, das Vertrauen in das alte System ist erschüttert.

Zwar ist die neue Welt längst nicht komplett und nur in Ansätzen (etwa im Beispiel der dezentralen Energieversorgung oder dem durch das Internet erweiterten, kaum noch gelenkten Blickwinkel, der über den Tellerand schauen läßt) funktional.

Wenn jedoch die vielerlei Bemühungen vieler Einzelner oder Gruppen, die die neuen Entwicklungen nutzen und befördern, anhalten oder sich weiter verstärken, während die alten Eliten immer weiter in die Defensive geraten, dann könnte die Perspektive in die neue Welt kaum noch aufzuhalten sein.

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